Hanau

Kleinste Lebewesen im Fokus

In Laboren der Verfahrenstechnik arbeiten Experten an der Entwicklung und
Optimierung von Produktionsprozessen. Ihr Hauptaugenmerk: Mikroorganismen

In gleich drei Laboren widmen sich Fachleute der Verfahrenstechnik kleinsten Organismen: im Biolabor, im Hygienelabor und im Umweltlabor. „Wir sind mit diesem Laborkomplex gut aufgestellt, um die vielseitigen Herausforderungen unserer Kunden aus den Segmenten zu bewältigen. In allen Bereichen geht es um den richtigen Umgang mit Mikroorganismen im Produktionsprozess“, sagt Wilfried Blümke, Leiter der Abteilung Bio- und Umweltverfahrenstechnik.

Der Rundgang startet im Biolabor: Die Verfahrenstechnik von Technology & Infrastructure ist das Kompetenzzentrum für biotechnologische Aufarbeitungsprozesse – und das Biolabor ihre Herzkammer. Hier wurden und werden wichtige biotechnologische Prozesse für Evonik erdacht und weiterentwickelt, zum Beispiel die Biotensidproduktion oder die Herstellung von Omega-3-­Algenöl im Green-Ocean-­Verfahren. „Wir sind für praktisch alle wichtigen Aufarbeitungs­prozesse für biotechnologische Verfahren von Evonik mitverantwortlich“, berichtet Michael Bahl, Leiter der Bio­verfahrenstechnik-Gruppe.

Bakterien im Zaum halten

Im Hygienelabor gleich nebenan sind die Experten immer dann zur Stelle, wenn Mikroorganismen unerwünscht sind – sei es auf antimikrobiell behandelten Oberflächen oder weil die Mikro­organismen Produkte ver­derben und so die Gesundheit und Sicher­heit der Mitarbeiter gefährden. Die Fachleute verfügen über spezielle Kenntnisse, wie und wo sich Bakterien und Pilze im Zaum halten lassen. Mit diesem Wissen wird im Labor geprüft und daran gearbeitet, die Produkte von Evonik noch besser und die Produktionsverfahren noch sicherer gegenüber mikrobieller Verunreinigung zu machen.

Einmal quer über den Flur erreicht man das Umweltlabor. Wann immer eine Neuinvestition oder Anlagenerweiterung in den Segmenten ansteht, muss die optimale Behandlung der entstehenden Abwässer, Abgase und Abfälle gewährleistet sein. Im Umweltlabor wird dafür eine Kläranlage im Miniaturformat nachgebaut. Da jedes Abwasser besondere Anforderungen an die Behandlung stellt, werden unterschiedliche Technologien vorgehalten und getestet – von der Fällung über die UV-Bestrahlung einzelner Teilströme bis zur Organik- und Stickstoffelimination durch Mikroorganismen. „Unsere Aufgabe ist es, die bestmög­liche Lösung für unsere Kunden zu finden, damit flüssige, gasförmige oder feste Abfallströme sicher und kostengünstig entsorgt werden können“, erläutert Andree Blesgen, Leiter der Umweltverfahrenstechnik-Gruppe, die Arbeit seines Teams.