Ausbildung
7. November 2018

Evonik Ausbildung goes digital: Virtueller Funkenflug

Digitalisierung schreitet auch in der Ausbildung von Evonik voran. An den Standorten in Hanau und Darmstadt wurden Schweißgerät-Simulatoren angeschafft, um das Lernen zu vereinfachen. Azubis können sich seit einigen Wochen zunächst am Simulator beweisen.

Denis Littmann zieht sich den Helm über und Handschuhe an, er stellt Stromstärke, Drahtvorschub und Gaszufuhr ein – ganz so, wie man es mit einem regulären Schweißgerät tun würde. Allerdings ist der Kopfschutz mit einer Besonderheit ausgerüstet: Der Industriemechaniker-Azubi schaut durch das Visier und sieht die zu schweißende Kehlnaht, die er mit seinem „Brenner“ bearbeitet, auch Funken fliegen – all das wird ihm virtuell angezeigt über eine so genannte AR-Brille (Augmented Reality = erweiterte Realität). Möglich macht diese einfache wie gefahrlose Art das Handwerk zu lernen, der neu angeschaffte Schweißsimulator der Ausbildung.

„Wer noch nie mit einem Schweißgerät hantiert hat, lernt hier auf sichere und materialschonende Weise, wie man den Brenner richtig hält, wie schnell er bestenfalls fortbewegt werden sollte und wie die Einstellung für die jeweilige Schweißnaht vorgenommen werden muss. Das spart den jungen Leuten viele Nerven und natürlich auch das Material, dass durch die Brille nur virtuell vorhanden ist“, freut sich Ausbilder Sebastian Petry.

Schweißen sei ein körperlich anstrengendes Verfahren. Die jungen Leute müssten nicht nur die schwere Sicherheitsausrüstung tragen und die Wärme aushalten, sondern sich gleichzeitig auch stark konzentrieren, erläutert Ausbilder Thomas Bley, der den Azubis das Schweißen beibringt.

So können sie sich in den ersten Tagen ausschließlich auf die Technik konzentrieren. Im dem Simulator lassen sich übrigens drei Schweißverfahren einstellen: MAG (Metallaktivgas), WIG (Wolfram Inertgas) und Elektrodenschweißen.

Denis Littmann, schaut sich auf dem Bildschirm seine Analysenergebnisse an, nachdem er die virtuelle Kehlnaht fertig geschweißt hat: Ganz schön gut, loben ihn die beiden Ausbilder, denn die technischen Analyse-Parameter ergeben ein stolzes Ergebnis von fast 100 Prozent. „Das würden wir heute so perfekt nicht mehr hinbekommen“, lacht Petry zum Schluss.