Hanau
20. August 2019

„BEI DER VERKEHRSWENDE STEHT UND FÄLLT ALLES MIT DER INFRASTRUKTUR“

Hessische Europaministerin Lucia Puttrich zu Besuch im Industriepark Wolfgang

Genau zwei Jahre ist es her, als sich sechs Kooperationspartner mit der Initiative „H2anau – Wasserstoff bewegt“ auf den Weg gemacht haben, ein alternatives Mobilitätskonzept im Realbetrieb zu testen. Evonik, Umicore, Heraeus, IHK, Stadtwerke Hanau und die Fraunhofer-Projektgruppe IWKS ­wollen mit dem Einsatz der umweltschonenden Brennstoffzellentechnologie ein Zeichen für saubere Verkehrssysteme setzen. Für das Projekt, das auch von der Stadt Hanau unterstützt wird, schafften die Partner sieben Elektro-Lieferfahrzeuge mit Brennstoffzellentechnologie an und installierten eine Wasserstoff-Zapfstelle im Industriepark Wolfgang, die für alle Projektpartner zugänglich ist. Die hessische Europaministerin Lucia Puttrich diskutierte am Freitag bei ihrem Besuch in Hanau lebhaft mit Kooperationspartnern von Evonik, Umicore und Heraeus.

„Das H2-Thema begleitet uns nun seit vielen Jahren, daher freue ich mich sehr darüber, dass die Nutzung von Wasserstoff als alternativem Energieträger wieder aktiv im aktuellen Diskurs steht und die Entwicklung der Brennstoffzellentechnologie voranschreitet“, betonte die Ministerin. Es gäbe noch viele Herausforderungen für eine flächendeckende Nutzung im Alltagsbetrieb, eine der wichtigsten sei die nötige Infrastruktur. „Um alternative Mobilitätskonzepte ernsthaft zu testen, bedarf es natürlich auch dem Ausbau einer entsprechenden Ladeinfrastruktur, wie der Einrichtung von Wasserstoffzapfstellen“, erläuterte Lucia Puttrich.

Einig waren sich alle Teilnehmer der Diskussionsrunde darüber, dass die Lösung für Verkehrskonzepte der Zukunft nicht auf einer einzigen Technologie bestehen werden. „Wir haben uns genau aus diesem Grund mit großen Hanauer Materialtechnologiefirmen und Institutionen zusammengetan, um eine der vielversprechenden Antriebsalternativen im Lieferverkehr zu testen. Unsere Dokumentationen werden Aufschluss darüber geben, für welchen Einsatz die Brennstoffzellentechnik im Alltagsverkehr am Sinnvollsten ist“, erklärte Evonik-Standortleiterin Kerstin Oberhaus.

Nach einer Testfahrt im mit Brennstoffzellen-Technologie ausgerüsteten Hybrid-Kangoo besuchte die Europaministerin die Ausbildung von Evonik. In der Werkstatt berichtete Ausbildungsleiter Klaus Lebherz von verschiedenen Digitalisierungsaktivitäten, die dem Unternehmensnachwuchs das Lernen erleichtern und auf moderne Technologien in der Arbeitswelt vorbereiten sollen.

Davon überzeugte sich Lucia Puttrich selbst: Sie setzt den Kopfschutz auf, schaut durch das Visier und sieht die zu schweißende Kehlnaht, die sie mit dem „Brenner“ bearbeitet, auch Funken fliegen – all das wird ihr virtuell angezeigt über eine so genannte AR-Brille (Augmented Reality = erweiterte Realität). „Das war eine tolle Erfahrung, so ganz ohne Vorkenntnisse eine Schweißnaht zu erzeugen“, sagte die Ministerin lachend.

Informationen zum Konzern

Evonik ist eines der weltweit führenden Unternehmen der Spezialchemie. Der Fokus auf attraktive Geschäfte der Spezialchemie, kundennahe Innovationskraft und eine vertrauensvolle und ergebnisorientierte Unternehmenskultur stehen im Mittelpunkt der Unternehmensstrategie. Sie sind die Hebel für profitables Wachstum und eine nachhaltige Steigerung des Unternehmenswerts. Evonik ist in über 100 Ländern der Welt aktiv und profitiert besonders von seiner Kundennähe und seinen führenden Marktpositionen. Im Geschäftsjahr 2018 erwirtschaftete das Unternehmen in den fortgeführten Aktivitäten mit mehr als 32.000 Mitarbeitern einen Umsatz von 13,3 Mrd. € und einen Gewinn (bereinigtes EBITDA) von 2,15 Mrd. €.