Brandschutzglas: Evonik inside!
Heiße Sache: Geschäftsgebiet Silica eröffnet Testlabor für Brandschutzverglasungen.
Nachmieter gefunden: Nachdem der Ofen in dem alten Backsteingebäude im vergangenen Jahr erloschen ist, beherbergt die ehemalige Werkstatt der Glasbläser eine neue Abteilung. Das Geschäftsgebiet Silica eröffnete dort Ende Februar ein Testlabor für Feuerschutzglas-Formulierungen. Highlight dort ist ein speziell ausgestatteter Ofen, mit dem die Mitarbeiter aus dem Bereich Spezialoxide Formulierungen für Brandschutzverglasungen nach Normvorgaben testen.
Anwendungstechniker des Geschäftsgebiets haben eine neue Technologie zur Herstellung von Brandschutzgläsern entwickelt. „Auf diese innovative Anwendung können Sie alle zurecht stolz sein“, sagte Guido Skudlarek, Leiter der Produktlinie Spezialoxide, während der offiziellen Inbetriebnahme des Labors. „Mit Hilfe unserer Produkte fördern wir aktiv die Sicherheit in öffentlichen Gebäuden. Schulen und Krankenhäuser machen wir damit weniger anfällig für das Übergreifen von Bränden auf andere Gebäudeteile.“
Bei dem Produkt handelt es sich um Silica, das mit Additiven und Wasser als Dispersion (AERODISP®) direkt an die Fensterbauer geliefert wird. Daraus wird am Produktionsort die fertige Formulierung gemischt. Diese Mixtur wird als Mittelschicht zwischen zwei Glasplatten eingefüllt und anschließend in einem Spezialofen ausgehärtet. Als Resultat erhält der Kunde ein transparentes Feuerschutzglas, das folgendermaßen funktioniert: Im Falle eines Brandes würde die zum Brandherd gewandte Scheibe durch die Hitze springen und abplatzen. Die Dispersion schäumt auf und bildet einen festen Glasschaum, der die kältere Glasseite und damit den Raum dahinter vor Feuer und Hitze schützt.
Wie fast überall macht die jeweilige Mischung die kleinen aber feinen Unterschiede für die jeweiligen Anforderungen. Die Anwendungstechniker der BL Silica unterstützen ihre Kunden mit Testreihen. „Die Normen für die unterschiedlichen Brandschutzklassen sind landesspezifisch und vielfältig. Mit der Anschaffung unseres Spezialofens können wir nun direkt austesten, wie stark eine Scheibe sein muss, bis sie bei einer bestimmten Temperatur nach einer definierten Zeit platzt“, erklärt Frank Menzel, Leiter Anwendungstechnik Spezialoxide.
Andreas Fischer, Leiter der BL Silica ist überzeugt: „Wir tragen mit unseren Formulierungen dazu bei, dass das Brandschutzglas künftig bei gleichen Anforderungen dünner und damit wesentlich leichter sein wird. Unsere Kunden haben damit viel mehr architektonischen Gestaltungsspielraum. Zudem setzen wir uns von den Wettbewerbern durch eine glasklare Qualität ab.“