Langjähriges Engagement für die Tafel
Es gibt immer etwas zu tun – und einzusammeln: Seien es Lebensmittel oder Spendengelder für Transport- und Kühlfahrzeuge, Sprit oder die Ausstattung der Abgabestelle - und nicht zuletzt für Gehälter.
Norbert Nimmerfroh, ehemaliger Mitarbeiter von Evonik im Industriepark Wolfgang, weiß genau, was gebraucht wird. Er engagiert sich seit fünf Jahren ehrenamtlich bei der Tafel Gelnhausen e.V.
Der promovierte Chemiker geht auf in seinen Aufgaben für die Tafel: „Gestartet habe ich gleich, als ich in den Vorruhestand getreten bin. Zunächst als Fahrer, um Lebensmittel in den Gebermärkten abzuholen, jetzt bemühe ich mich hauptsächlich um Spender und Sponsoren." Von seinen Erfahrungen aus dem Berufsleben bringt er viel in sein Ehrenamt ein, und als weitere Aufgaben kamen inzwischen Öffentlichkeitsarbeit und Vorstandstätigkeiten hinzu. Langjährige Projektmanagement-Erfahrung bei Evonik zahlt sich aus und Impulse zu organisatorischen Verbesserungen wurden gesetzt. „Ich habe geschaut, dass wir auch visuell ein einheitliches Auftreten haben – bei Evonik nennt man das Corporate Design“, sagt Norbert Nimmerfroh und zeigt auf sein T-Shirt mit Tafel-Logo.
Die größte Herausforderung derzeit: „Wir müssen laut trommeln, um dem ständig wachsenden Bedarf an Unterstützung gerecht zu werden“. Rund 1.400 Kund*innen bedient die Tafel Gelnhausen mittlerweile mit ihren insgesamt fünf Ausgabestellen, davon sind ca. 30 % Kinder und Jugendliche. Um die Lebensmittel einzusammeln, werden an sechs Tagen die Woche rund 50 Supermärkte, Bäckereien und Drogerien teils mehrmals mit tafeleigenen Transportern im Main-Kinzig-Kreis angefahren. Rund 10 Tonnen an Waren werden dabei bewegt. Die Situation um die auszugebenen Lebensmittel verschärfte sich im vergangenen Jahr, als viele Geflüchtete aus der Ukraine nach Deutschland kamen. „Es war ganz klar, dass wir mehr Mittel benötigen“, betont Norbert Nimmerfroh.
Da war es an der Zeit, auch innerhalb des gemeinnützigen Vereins neue Ideen zu entwickeln. Die Akquise von Spendengeldern wurde deutlich intensiviert und folglich eine Reihe von Crowdfunding Projekten unter anderem bei betterplace – Deutschlands größter Spendenplattform – aufgelegt. „Dort kann jeder sehr schnell und reibungslos unterstützen“, so der 65-Jährige.
Doch mit Spenden allein ist es nicht getan. Die Tafel ist zudem immer auf weitere Helfer und Helferinnen angewiesen. „Leute werden eigentlich überall gebraucht, im Fahrdienst, beim Sortieren und Packen sowie in der Ausgabe, hier findet jeder eine Aufgabe, die zu ihm passt.“
Auch Evonik ist seit einigen Jahren Unterstützer für die gute Sache: „Das Engagement von Norbert Nimmerfroh und der Tafel Gelnhausen finden wir großartig. Es ist enorm wichtig, Menschen zu helfen, die sich keine ausgewogene, ausreichende Ernährung leisten können. Ohne die herausragende Arbeit von ehrenamtlich Engagierten wären viele dringend notwendigen Unterstützungsleistungen nicht möglich. Vielen Dank dafür“, sagt Kerstin Oberhaus, Standortleiterin im Industriepark Wolfgang.
Und Norbert Nimmerfroh? Ist ebenfalls dankbar, dass sich sein ehemaliger Arbeitgeber für bedürftige Menschen einsetzt: „Schon bei meinem Erstkontakt als „Ehemaliger“ mit den Standortverantwortlichen bin ich mit meinem Anliegen auf offene Ohren gestoßen und wir haben vielseitige Unterstützung erfahren – danke im Namen unserer Kunden!.“